1. Verständlich sein
Verwenden Sie eine klare und verständliche Sprache, um die kognitive Belastung für die Befragten zu verringern. Jede einzelne Frage verringert die Konzentrationsfähigkeit der Befragten. Um deren Aufmerksamkeit zu erhalten, sollten die Fragen daher so verständlich wie möglich sein. Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie weniger gebildete Personen in Ihrer Stichprobe haben.
2. Klar sein
Es klingt selbstverständlich, aber die Fragen müssen klar und eindeutig sein. Die Verwendung von vagen Schlagwörtern, unbekannten Begriffen oder Alltagssprache kann Ihre Ergebnisse verfälschen. Auch wenn die Befragten glauben, dass sie verstehen, was Sie meinen, wird jeder etwas anderes im Kopf haben, wenn er Ihre Frage beantwortet.
Aber seien Sie vorsichtig! Manchmal steht Klarheit im Widerspruch zu Verständlichkeit, vor allem wenn man versucht, übermäßig präzise zu sein. Klarheit sollte niemals zu diesen extrem langen und umständlichen Fragen führen, die niemand gründlich lesen wird, insbesondere wenn der Fragebogen auf einem mobilen Gerät ausgefüllt wird. Denken Sie immer an den Befragten!
3. Neutral sein
Vermeiden Sie Suggestivfragen oder unausgewogene Antwortmöglichkeiten. Die Befragten werden sich nicht unbedingt daran stören oder es überhaupt bemerken, aber Ihre Ergebnisse könnten dann zu der einen oder anderen Antwortoption tendieren. In diesem Fall messen Sie nicht die objektiven Fakten, sondern bitten implizit um Zustimmung zu Ihrem subjektiven Standpunkt. Ihre Daten werden verzerrt sein. Daher sollten Sie beim Verfassen eines Fragebogens immer einen neutralen Standpunkt einnehmen und versuchen, so objektiv wie möglich zu sein.
4. Operationalisieren Sie
Sehr oft wollen Sie etwas über Einstellungen und Verhaltensweisen herausfinden, die nicht direkt bewertet werden können. Versuchen Sie, diese Konzepte zu operationalisieren und sie in klare und greifbare Indikatoren umzusetzen. Anstatt direkt zu fragen, ob jemand “lebensstilorientiert” ist, sollten Sie lieber nach bestimmten Produkten oder Aktivitäten fragen, mit denen Befragte in den letzten Wochen in Kontakt gekommen sein könnte. Das macht es nicht nur für die Befragten einfacher, eine Antwort zu finden, sondern führt auch zu viel genaueren Ergebnissen.
5. Achten Sie auf die Reihenfolge
Alle Hinweise, die zu Beginn des Fragebogens gegeben werden, können die Antworten auf die folgenden Fragen beeinflussen. Die ersten Aussagen, die einem Befragten vorgelegt werden, können die Wahl einer Antwortoption beeinflussen. Dies nennen Psychologen Priming, einen Effekt des Kurzzeitgedächtnisses auf unsere Entscheidungsfindung. Versuchen Sie daher, wenn möglich, die Reihenfolge Ihrer Fragen und Aussagen zu randomisieren. Wenn das nicht möglich ist, versuchen Sie zumindest, die Reihenfolge zu optimieren, um ein natürliches, unvoreingenommenes Feedback zu erhalten.
Sicherlich gibt es noch viele weitere Faktoren zu berücksichtigen, aber es ist erstaunlich, wie oft diese fünf Grundprinzipien in der Forschungspraxis übersehen werden. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie man gute Fragebögen erstellt, können Sie sich gerne an uns wenden. Wir helfen Ihnen gerne beim Einstieg!